ZADA – Das Deutsche Zentrum für eine Gesellschaft ohne Antisemitismus, Diskriminierung und Ausgrenzung ist ein Bildungs- und Begegnungsort, in dem die Besuchenden im Mittelpunkt stehen. Neben bereits bestehende erinnerungskulturelle Angeboten im Rahmen von Gedenkstätten und Museen, aber auch der gängigen pädagogischen Vermittlungsformate in Institutionen, wie z.B. Schulen oder Bildungsstätten, ist das ZADA ein Ort für die gesamte Gesellschaft. Ein besonderer Zielgruppenfokus liegt auf jungen Menschen zwischen 12 und 35 Jahren.
Es ist ein Ort, der die Möglichkeit bietet bestimmte Bereiche menschlichen Denkens und Verhaltens in Gemeinschaften besser zu verstehen und auf diese eindeutiger reagieren zu können. Vorurteile, Stereotype und soziale Identitäten befinden sich im Kern dieser Erfahrung. Dabei werden die Besuchenden aber vor allem ermutigt, die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen und diese zu überdenken. Somit ermöglicht das ZADA den Besuchenden eine neue Sichtweise auf ihre eigene Lebenswelt, die Lebenswelten anderer Menschen und deren Ähnlichkeiten.
Sie lernen offener und dadurch vor allem reibungsloser mit Unterschieden, die eine vielfältige Gemeinschaft ausmachen, umzugehen. Und die zahllosen Gemeinsamkeiten, die sie zusammenhalten, wertzuschätzen.
Mit dieser Selbsterkenntnis lernen die Besuchenden verschiedene Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus, Rassismus, Muslimfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Antiziganismus kritischer zu betrachten. Dabei werden Vorurteilsmuster offengelegt, Zusammenhänge erklärt und Verschwörungsmythen entschlüsselt. Bei der Beschreibung der unterschiedlichen Ungleichwertigkeitsideologien werden die individuellen Unterschiede markiert, es wird aber vor allem auf die Gemeinsamkeiten fokussiert, die diese Gruppen durch gesellschaftliche Diskriminierung und Ausgrenzung im Alltag erleben.
Das ZADA vermittelt seine Inhalte über drei unterschiedliche Wege. Zum einen in einem Bildungsparcours, der die Themen in einer multimedialen Umgebung und mit interaktiven Instrumenten modern, eindrücklich und besuchernah, aber nie ohne den nötigen Respekt vermittelt. Zum anderen in verschiedenen Veranstaltungsformaten wie Podiumsdiskussionen und Workshops, die sich nah an den Lebenswelten des Publikums orientieren. Dazu führt das ZADA im Rahmen nationaler und internationaler Vernetzung verschiedene Outreach Programme durch.
Ziel des ZADA ist, dass sich die Besuchenden durch die gewonnenen Erkenntnisse motiviert fühlen künftig aktiv für eine demokratische, friedliche und solidarische Gemeinschaft und für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzutreten. Und das Selbstvertrauen der Menschen zu stärken, sich gegen den zunehmenden Antisemitismus sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit jeglicher Art im täglichen Leben entschieden zur Wehr zu setzen.
Das ZADA ist unabhängig, säkular und orientiert sich am Deutschen Grundgesetz und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Architekturentwurf: © Atelier Brückner GmbH