Weltweit bedrohen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung in erheblich ansteigendem Maße den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, bedarf es - in Ergänzung zu der wichtigen Arbeit in bestehenden Gedenkstätten, Museen und pädagogischen Einrichtungen sowie den entsprechenden Angeboten in Schulen und Behörden - neuer, innovativer Konzepte, die mit frischen Impulsen besonders auf die junge und zunehmend vielfältigere Zielgruppe offen und in niedrigschwelliger Form zugehen und dabei ihre Lebensrealitäten in besonderer Form berücksichtigen. Diese Aufgabe möchte das ZADA übernehmen.
Das vielfältige, inhaltliche Angebot der Bildungs- und Begegnungsstätte ZADA umfasst im Wesentlichen drei Themenkomplexe.
1. Die unterschiedlichen Ausprägungen von Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen. Dazu gehören der Antisemitismus, Misogynie, Homo- und Queerfeindlichkeit sowie der Anti-Schwarze Rassismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus und Xenophobie jeglicher Art.
2. Die sozialpsychologischen Phänomene, die mit diesen Ungleichwertigkeitsideologien in ähnlicher Wechselwirkung stehen. Dazu gehören Vorurteile, Stereotype und soziale Identitäten.
3. Die Kommunikationsphänomene der Verschwörungsnarrative, des Populismus und der Fake News, die den Nährboden zu Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen begründen, begünstigen oder verstärken können.
Bei der Darstellung der unterschiedlichen Diskriminierungsmuster liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermittlung ihrer Gemeinsamkeiten, um den Besucher*innen intersektionale Anknüpfungspunkte und ein breites Identifikationsspektrum zu ermöglichen.
Dieser Ansatz folgt der Überzeugung des ZADA, nach der bereits bestehende oder in der Einrichtung erworbene Bezüge zu einer der Ungleichwertigkeitsideologien die Zugänglichkeit zu einer anderen begünstigen.
Der Fokussierung auf diese Gemeinsamkeiten steht die umfassende Beschreibung der spezifischen Ausprägungen der unterschiedlichen Formen von Diskriminierung gegenüber. Diese werden im ZADA in voneinander separierten Bereichen ausführlich behandelt.
Dem pädagogischen Konzept des ZADA entsprechend, ist bei der Vermittlungsmethodik entscheidend nachvollziehbare Alltagsbezüge herzustellen und den Besucher*innen dadurch Möglichkeiten zu bieten, selbstständig eine persönliche und emotionale Verbindung zu den Inhalten aufbauen zu können.
Das ZADA präsentiert seinen Besucher*innen in erkenntnisorientierten Ausstellungsparcours eine rationale und emotionale Grundlage zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus und den unterschiedlichen Ausprägungen von Diskriminierung. In szenographisch inszenierten Räumen und mit interaktiven und multimedialen Installationen regt das ZADA dabei im Besonderen zur Reflexion der eigenen Denk- und Verhaltensmuster an.
Den Bedürfnissen der Kern-Zielgruppe des ZADA, den Digital Natives, folgend, vermittelt die Einrichtung ihre Inhalte zu einem großen Teil über interaktive und audiovisuelle Kommunikationsplattformen, wie VR, AR, XR und 360° Projektionen, die dem Zeitalter moderner Ausstellungstechnologie entsprechen. Mithilfe dieser Vermittlungsplattformen wird den Besucher*innen ein emotionaler Zugang geboten, der Lernen durch Erleben ermöglicht und rezipierte Information intensiver verfestigt.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist es, dass die Anwender*innen die Informationstiefe durch die interaktiven Instrumente selbst steuern und sich auf die jeweiligen Themen individuell einlassen können. Die Qualität des Besuchs des ZADA wird dadurch positiv begünstigt.
Die zweite inhaltliche Säule des ZADA besteht aus einem breiten Angebot an Dialog-, Workshop- und Kulturformaten, die zahlreiche Möglichkeiten des Austauschs, der Weiterbildung, der Mitwirkung und des Kennenlernens bieten.
Besonderer Wert wird dabei auf Partizipation der Besucher*innen gelegt. Es ist ein basaler Ansatz des ZADA, dass die Menschen nur so für die Auseinandersetzung mit den Themen der Einrichtung erreicht werden können, wenn sie es als ihr Forum verstehen, in dem auch ihre Geschichte gehört und die sich daraus ergebenden Fragen, Unsicherheiten und Perspektiven, die ihren persönlichen Lebensraum betreffen, verhandelt werden. Zudem kann intergruppaler Kontakt in bestimmten Konstellationen Vorurteile reduzieren.
Bei der kuratorischen Zusammenstellung der Veranstaltungsthemen ist die Mitwirkung der Zielgruppe in Form von Floating Panels sowie Befragungen von großer Bedeutung. Die Benennung der Publikumsinteressen und etwaiger niedrigschwelliger Bezugspunkte ist hier richtungsweisend. Die unterschiedlichen Veranstaltungsformate beinhalten: Diskussionsforen, Workshops, Stand-Up Formate, Battles, Contests, interkulturelle Begegnungsformate sowie Lesungen, Vorträge und Konzerte.
Das ZADA erweitert sein Angebot außerhalb der Einrichtung durch die Bereitsstellung von Content im Internet, Social-Media-Aktivitäten sowie Outreach Konzepten.
Die Einrichtung setzt dabei auf eine intensive Netzwerkarbeit und strebt Allianzen mit Influencern, Role Models und Multiplikatoren an, die die Kernzielgruppe in besonderer Form erreichen. Dazu initiiert die Einrichtung nicht nur eine bundesweite Vernetzung mit den wichtigen Fachverbänden und -organisationen, sie verbindet sich auch mit publikumsstarken Institutionen wie Schulen, Universitäten, Sportvereinen, Veranstaltungs- und Kulturzentren sowie zivilgesellschaftlichen Initiativen.
Worin gleichen sich alle Menschen in einer diversen Gesellschaft?
Im Menschsein.
Mehr als jede*r vierte Mitbürger*in in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Herkunft und Familiengeschichte sowie Perspektiven, aber auch die Bedürfnisse der Bewohner*innen sind vielfältiger geworden. Daher wird es zunehmend schwieriger, alle Menschen in gleicher Form und mit derselben Ansprache für die unterschiedlichen Ungleichwertigkeitsideologien zu erreichen. Dieser Herausforderung begegnet das ZADA mit einem innovativen, sozialpsychologischen Ansatz, der das Individuum ins Zentrum der Betrachtung rückt. Denn in ihm sind die Denk- und Verhaltensmuster beheimatet, die zwar einerseits zu Diskriminierung und Ausgrenzung von Mitmenschen führen können, andererseits aber auch variabel und beeinflussbar sind.
Was beinflusst Menschen jeden Tag?
Verschwörungsnarrative, Populismus, Fake News.
Vorurteile und Stereotype stehen zudem in enger Wechselwirkung mit den manipulativen Erzählformen der Verschwörungsnarrative, des Populismus und der Fake News, den die Besucher*innen im täglichen Lebenzunehmend ausgesetzt sind. Botschaftstypen, die auf Einfachheit und emotionaler Aufladung basieren, Behauptungen als Tatschen darstellen, Zusammenhänge suggerieren, aber vor allem entscheidend zu gesellschaftlicher Spaltung beitragen.
Wie denken alle Menschen?
In Vorurteilen, Stereotypen und sozialen Identitäten.
Das ZADA möchte die Besucher*innen motivieren, die gesellschaftliche Bedeutung dieser Muster zu verstehen und die persönlichen Muster zu erkennen. Dies sind Vorurteile, Stereotype und soziale Identitäten, die als Kategorisierungs- und Orientierungsinstrumente in sozialen Räumen dienen.
Wie kommen Menschen zu einem besseren sozialen Miteinander?
Durch Offenheit und Toleranz.
Eine erfolgreiche Befassung mit diesen beiden Themenkomplexen, aber vor allem die Selbsterkenntnis über die eigene Sicht auf Individuen und gesellschaftliche Gruppen legen den Besucher*innen einen niedrigschwelligen und identifikatorisch-affektiven Zugang zu den unterschiedlichen Ungleichwertigkeitsideologien, die im ZADA behandelt werden. Denn es sind dieselben Klassifizierungssysteme und Kommunikationsmuster, die dem Antisemitismus, Rassismus, Misogynie, Homo- und Muslimfeindlichkeit sowie der Diskriminierung weiterer Gruppen vorgeschaltet sind.
Durch die Verknüpfung dieser beschriebenen Muster mit den unterschiedlichen Formen von Menschenfeindlichkeit geraten letztere in den Verständnisfokus der Besucher*innen und werden für sie griffiger, weil ihnen deren Präsenz in ihrer eigenen Lebenswelt bewusst wird. Sie erhalten Denkanstöße (Awareness-Raising), um sich der Bedeutsamkeit eines unvoreingenommenen Zugangs zu anderen Menschen bewusst zu werden und sich selbst Möglichkeiten einzuräumen, von sozialer Interaktion zu profitieren. Sie lernen, das Navigieren durch ihre eigene Lebenswelt zu vereinfachen und dadurch einen positiven Effekt auf ihr eigene Fortkommen zu erzielen.
Das ZADA ist ein Ort, an dem Identifikation durch Teilhabe entsteht. Der Grundidee eines Jugendzentrums folgend, aber eben für alle, lädt die Einrichtung die Gesellschaft dazu ein, den Betrieb des ZADA mitzugestalten. In der zugewandten und vorurteilsfreien Begegnung auf Augenhöhe steht in der Einrichtung der Mensch als Individuum im Mittelpunkt.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: der inhaltlichen Erarbeitung. In der Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus und unterschiedlichen Ungleichwertigkeitsideologien liegt der Fokus auf der Herstellung persönlicher Alltagsbezüge. Dadurch entsteht Identifikation und, in der Reflexion der eigenen Denk- und Handlungsmuster, ein positiver Erkenntnisgewinn für das eigene Leben.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: durch Partizipation. Mitwirkung liegt im Kern des Selbstverständnisses des ZADA als Haus von der Gesellschaft für die Gesellschaft. Die Erarbeitung von Veranstaltungen, Special Events und gestalterischen Aspekten findet unter Mitwirkung der Besucher*innen statt. Ein gesellschaftlicher Beirat aus Personen der Zielgruppe und Betroffenengruppen erweitert das Spektrum der Teilhabe.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: auch außerhalb der Themen. Abseits von Ausstellungsparcours und Veranstaltungsangeboten lädt das ZADA die Menschen zum Begegnen und Verweilen ein. Dafür stellt es in der Einrichtung Meeting Spaces und Bereiche zum Hang Out zur Verfügung. Und außerhalb Multi Use- und Sportflächen.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: als Botschafter*in. Interessierte aus allen Teilen der Bevölkerung werden zu offiziellen ZADA-Botschafter*innen geschult, die in ihrem Alltag und ihrer Peer Group die Einrichtung vertreten und bekannt machen. Und damit das Motto ‘Ein Haus von der Gesellschaft für die Gesellschaft‘ in die Tat umsetzen.
Diskriminierung und Ausgrenzung von gesellschaftlichen Individuen und Gruppen sind gesellschaftszersetzend und demokratiefeindlich. Und betreffen alle Mitglieder einer betroffenen Gesellschaft.
Dabei ziehen sich menschenfeindliche Ausprägungen in unterschiedlichster Gestalt durch alle Bevölkerungsschichten, unabhängig von sozialem Status, politischer Prägung, Herkunft, Alter oder Geschlecht. Deshalb gibt es niemanden, den das ZADA nicht ansprechen möchte.
Ein besonderer Fokus bei der Beschreibung der Zielgruppe liegt indessen auf Menschen im Alter zwischen 12 und 35 Jahren. In einer Gesellschaft, die stetig mit neuen Problemstellungen konfrontiert ist, sind es vor allem junge Menschen, die sich diesen Herausforderungen stellen und Veränderungen vorantreiben. Sie hinterfragen dabei Bestehendes und liefern Impulse für Neues. Diese Bevölkerungsgruppe ist in besonderem Maße offen und veränderungsfähig in ihren Einstellungen und prädestiniert dazu, neue Denkanstöße anzuregen, aufzunehmen und weiterzutragen.
Größter gemeinsamer Nenner bei der Publikumsansprache ist ein pädagogischer Grundsatz der Einrichtung: die Ausrichtung nach dem deutschen Grundgesetz und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die Einrichtung sieht ihre Aufgabe darin, den Besucher*innen die Erkenntnis zu ermöglichen, Demokratie nicht nur als Herrschafts-, sondern als Lebensform zu verstehen, damit gesellschaftliches Leben mit seinen pluralen Interessen in einem friedlichen Miteinander funktionieren kann.
Diesen Ansatz versteht das ZADA als Basis für eine intrinsische Auseinandersetzung der Besucher*innen mit Antisemitismus und weiteren Ungleichwertigkeitsideologien.
Die Besucher*innen sollen sich inspiriert fühlen, ihre eigenen Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten in einer freiheitlich-liberalen, demokratischen Gesellschaft für sich selbst neu auszuloten.
Konkret werden sie dabei motiviert, ihre Selbsteinschätzung zu steigern und ihre Meinung über Dritte zu hinterfragen. Infolge der gewonnenen Erkenntnisse und der Wahrnehmung der Gemeinsamkeiten mit anderen steigern sie ihr Toleranzvermögen gegenüber Menschen ihres Lebensraumes. Sie lernen Informationen des Alltags richtig zu beurteilen und ihre Kommunikationsfähigkeiten zuverbessern, um diese im Sinne pro-sozialen Handelns einzusetzen.
Das ZADA möchte die Besucher*innen ermutigen, sich aktiv für eine demokratische, friedliche, solidarische Gemeinschaft und für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Und sich gegen Antisemitismus, Misogynie, Homo- und Queerfeindlichkeit, Muslimfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit sowie Anti-Schwarzen Rassismus, Antiziganismus und Xenophobie jeglicher Art im täglichen Leben entschieden zur Wehr zu setzen.
Weltweit bedrohen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung in erheblich ansteigendem Maße den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, bedarf es - in Ergänzung zu der wichtigen Arbeit in bestehenden Gedenkstätten, Museen und pädagogischen Einrichtungen sowie den entsprechenden Angeboten in Schulen und Behörden - neuer, innovativer Konzepte, die mit frischen Impulsen besonders auf die junge und zunehmend vielfältigere Zielgruppe offen und in niedrigschwelliger Form zugehen und dabei ihre Lebensrealitäten in besonderer Form berücksichtigen. Diese Aufgabe möchte das ZADA übernehmen.
Das vielfältige, inhaltliche Angebot der Bildungs- und Begegnungsstätte ZADA umfasst im Wesentlichen drei Themenkomplexe.
1. Die unterschiedlichen Ausprägungen von Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen. Dazu gehören der Antisemitismus, Misogynie, Homo- und Queerfeindlichkeit sowie der Anti-Schwarze Rassismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus und Xenophobie jeglicher Art.
2. Die sozialpsychologischen Phänomene, die mit diesen Ungleichwertigkeitsideologien in ähnlicher Wechselwirkung stehen. Dazu gehören Vorurteile, Stereotype und soziale Identitäten.
3. Die Kommunikationsphänomene der Verschwörungsnarrative, des Populismus und der Fake News, die den Nährboden zu Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen begründen, begünstigen oder verstärken können.
Bei der Darstellung der unterschiedlichen Diskriminierungsmuster liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermittlung ihrer Gemeinsamkeiten, um den Besucher*innen intersektionale Anknüpfungspunkte und ein breites Identifikationsspektrum zu ermöglichen.
Dieser Ansatz folgt der Überzeugung des ZADA, nach der bereits bestehende oder in der Einrichtung erworbene Bezüge zu einer der Ungleichwertigkeitsideologien die Zugänglichkeit zu einer anderen begünstigen.
Der Fokussierung auf diese Gemeinsamkeiten steht die umfassende Beschreibung der spezifischen Ausprägungen der unterschiedlichen Formen von Diskriminierung gegenüber. Diese werden im ZADA in voneinander separierten Bereichen ausführlich behandelt.
Dem pädagogischen Konzept des ZADA entsprechend, ist bei der Vermittlungsmethodik entscheidend nachvollziehbare Alltagsbezüge herzustellen und den Besucher*innen dadurch Möglichkeiten zu bieten, selbstständig eine persönliche und emotionale Verbindung zu den Inhalten aufbauen zu können.
Das ZADA präsentiert seinen Besucher*innen in erkenntnisorientierten Ausstellungsparcours eine rationale und emotionale Grundlage zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus und den unterschiedlichen Ausprägungen von Diskriminierung. In szenographisch inszenierten Räumen und mit interaktiven und multimedialen Installationen regt das ZADA dabei im Besonderen zur Reflexion der eigenen Denk- und Verhaltensmuster an.
Den Bedürfnissen der Kern-Zielgruppe des ZADA, den Digital Natives, folgend, vermittelt die Einrichtung ihre Inhalte zu einem großen Teil über interaktive und audiovisuelle Kommunikationsplattformen, wie VR, AR, XR und 360° Projektionen, die dem Zeitalter moderner Ausstellungstechnologie entsprechen. Mithilfe dieser Vermittlungsplattformen wird den Besucher*innen ein emotionaler Zugang geboten, der Lernen durch Erleben ermöglicht und rezipierte Information intensiver verfestigt.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist es, dass die Anwender*innen die Informationstiefe durch die interaktiven Instrumente selbst steuern und sich auf die jeweiligen Themen individuell einlassen können. Die Qualität des Besuchs des ZADA wird dadurch positiv begünstigt.
Die zweite inhaltliche Säule des ZADA besteht aus einem breiten Angebot an Dialog-, Workshop- und Kulturformaten, die zahlreiche Möglichkeiten des Austauschs, der Weiterbildung, der Mitwirkung und des Kennenlernens bieten.
Besonderer Wert wird dabei auf Partizipation der Besucher*innen gelegt. Es ist ein basaler Ansatz des ZADA, dass die Menschen nur so für die Auseinandersetzung mit den Themen der Einrichtung erreicht werden können, wenn sie es als ihr Forum verstehen, in dem auch ihre Geschichte gehört und die sich daraus ergebenden Fragen, Unsicherheiten und Perspektiven, die ihren persönlichen Lebensraum betreffen, verhandelt werden. Zudem kann intergruppaler Kontakt in bestimmten Konstellationen Vorurteile reduzieren.
Bei der kuratorischen Zusammenstellung der Veranstaltungsthemen ist die Mitwirkung der Zielgruppe in Form von Floating Panels sowie Befragungen von großer Bedeutung. Die Benennung der Publikumsinteressen und etwaiger niedrigschwelliger Bezugspunkte ist hier richtungsweisend. Die unterschiedlichen Veranstaltungsformate beinhalten: Diskussionsforen, Workshops, Stand-Up Formate, Battles, Contests, interkulturelle Begegnungsformate sowie Lesungen, Vorträge und Konzerte.
Das ZADA erweitert sein Angebot außerhalb der Einrichtung durch die Bereitsstellung von Content im Internet, Social-Media-Aktivitäten sowie Outreach Konzepten.
Die Einrichtung setzt dabei auf eine intensive Netzwerkarbeit und strebt Allianzen mit Influencern, Role Models und Multiplikatoren an, die die Kernzielgruppe in besonderer Form erreichen. Dazu initiiert die Einrichtung nicht nur eine bundesweite Vernetzung mit den wichtigen Fachverbänden und -organisationen, sie verbindet sich auch mit publikumsstarken Institutionen wie Schulen, Universitäten, Sportvereinen, Veranstaltungs- und Kulturzentren sowie zivilgesellschaftlichen Initiativen.
Worin gleichen sich alle Menschen in einer diversen Gesellschaft?
Im Menschsein.
Mehr als jede*r vierte Mitbürger*in in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Herkunft und Familiengeschichte sowie Perspektiven, aber auch die Bedürfnisse der Bewohner*innen sind vielfältiger geworden. Daher wird es zunehmend schwieriger, alle Menschen in gleicher Form und mit derselben Ansprache für die unterschiedlichen Ungleichwertigkeitsideologien zu erreichen. Dieser Herausforderung begegnet das ZADA mit einem innovativen, sozialpsychologischen Ansatz, der das Individuum ins Zentrum der Betrachtung rückt. Denn in ihm sind die Denk- und Verhaltensmuster beheimatet, die zwar einerseits zu Diskriminierung und Ausgrenzung von Mitmenschen führen können, andererseits aber auch variabel und beeinflussbar sind.
Wie denken alle Menschen?
In Vorurteilen, Stereotypen und sozialen Identitäten.
Das ZADA möchte die Besucher*innen motivieren, die gesellschaftliche Bedeutung dieser Muster zu verstehen und die persönlichen Muster zu erkennen. Dies sind Vorurteile, Stereotype und soziale Identitäten, die als Kategorisierungs- und Orientierungsinstrumente in sozialen Räumen dienen.
Was beinflusst Menschen jeden Tag?
Verschwörungsnarrative,
Populismus, Fake News.
Vorurteile und Stereotype stehen zudem in enger Wechselwirkung mit den manipulativen Erzählformen der Verschwörungsnarrative, des Populismus und der Fake News, den die Besucher*innen im täglichen Lebenzunehmend ausgesetzt sind. Botschaftstypen, die auf Einfachheit und emotionaler Aufladung basieren, Behauptungen als Tatschen darstellen, Zusammenhänge suggerieren, aber vor allem entscheidend zu gesellschaftlicher Spaltung beitragen.
Wie kommen Menschen zu einem besseren sozialen Miteinander?
Durch Offenheit und Toleranz.
Eine erfolgreiche Befassung mit diesen beiden Themenkomplexen, aber vor allem die Selbsterkenntnis über die eigene Sicht auf Individuen und gesellschaftliche Gruppen legen den Besucher*innen einen niedrigschwelligen und identifikatorisch-affektiven Zugang zu den unterschiedlichen Ungleichwertigkeitsideologien, die im ZADA behandelt werden. Denn es sind dieselben Klassifizierungssysteme und Kommunikationsmuster, die dem Antisemitismus, Rassismus, Misogynie, Homo- und Muslimfeindlichkeit sowie der Diskriminierung weiterer Gruppen vorgeschaltet sind.
Durch die Verknüpfung dieser beschriebenen Muster mit den unterschiedlichen Formen von Menschenfeindlichkeit geraten letztere in den Verständnisfokus der Besucher*innen und werden für sie griffiger, weil ihnen deren Präsenz in ihrer eigenen Lebenswelt bewusst wird. Sie erhalten Denkanstöße (Awareness-Raising), um sich der Bedeutsamkeit eines unvoreingenommenen Zugangs zu anderen Menschen bewusst zu werden und sich selbst Möglichkeiten einzuräumen, von sozialer Interaktion zu profitieren. Sie lernen, das Navigieren durch ihre eigene Lebenswelt zu vereinfachen und dadurch einen positiven Effekt auf ihr eigene Fortkommen zu erzielen.
Durch die Verknüpfung dieser beschriebenen Muster mit den unterschiedlichen Formen von Menschenfeindlichkeit geraten letztere in den Verständnisfokus der Besucher*innen und werden für sie griffiger, weil ihnen deren Präsenz in ihrer eigenen Lebenswelt bewusst wird. Sie erhalten Denkanstöße (Awareness-Raising), sich der Bedeutsamkeit eines unvoreingenommenen Zugangs zu anderen Menschen bewusst zu werden und sich selbst Möglichkeiten einzuräumen, von sozialer Interaktion zu profitieren. Sie lernen, das Navigieren durch die eigene Lebenswelt zu vereinfachen und dadurch einen positiven Effekt auf das eigene Fortkommen zu erzielen.
Das ZADA ist ein Ort, an dem Identifikation durch Teilhabe entsteht. Der Grundidee eines Jugendzentrums folgend, aber eben für alle, lädt die Einrichtung die Gesellschaft dazu ein, den Betrieb des ZADA mitzugestalten. In der zugewandten und vorurteilsfreien Begegnung auf Augenhöhe steht in der Einrichtung der Mensch als Individuum im Mittelpunkt.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: der inhaltlichen Erarbeitung. In der Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus und unterschiedlichen Ungleichwertigkeitsideologien liegt der Fokus auf der Herstellung persönlicher Alltagsbezüge. Dadurch entsteht Identifikation und, in der Reflexion der eigenen Denk- und Handlungsmuster, ein positiver Erkenntnisgewinn für das eigene Leben.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: durch Partizipation. Mitwirkung liegt im Kern des Selbstverständnisses des ZADA als Haus von der Gesellschaft für die Gesellschaft. Die Erarbeitung von Veranstaltungen, Special Events und gestalterischen Aspekten findet unter Mitwirkung der Besucher*innen statt. Ein gesellschaftlicher Beirat aus Personen der Zielgruppe und Betroffenengruppen erweitert das Spektrum der Teilhabe.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: auch außerhalb der Themen. Abseits von Ausstellungsparcours und Veranstaltungsangeboten lädt das ZADA die Menschen zum Begegnen und Verweilen ein. Dafür stellt es in der Einrichtung Meeting Spaces und Bereiche zum Hang Out zur Verfügung. Und außerhalb Multi Use- und Sportflächen.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: als Botschafter*in. Interessierte aus allen Teilen der Bevölkerung werden zu offiziellen ZADA-Botschafter*innen geschult, die in ihrem Alltag und ihrer Peer Group die Einrichtung vertreten und bekannt machen. Und damit das Motto ‘Ein Haus von der Gesellschaft für die Gesellschaft‘ in die Tat umsetzen.
Diskriminierung und Ausgrenzung von gesellschaftlichen Individuen und Gruppen sind gesellschaftszersetzend und demokratiefeindlich. Und betreffen alle Mitglieder einer betroffenen Gesellschaft.
Dabei ziehen sich menschenfeindliche Ausprägungen in unterschiedlichster Gestalt durch alle Bevölkerungsschichten, unabhängig von sozialem Status, politischer Prägung, Herkunft, Alter oder Geschlecht. Deshalb gibt es niemanden, den das ZADA nicht ansprechen möchte.
Ein besonderer Fokus bei der Beschreibung der Zielgruppe liegt indessen auf Menschen im Alter zwischen 12 und 35 Jahren. In einer Gesellschaft, die stetig mit neuen Problemstellungen konfrontiert ist, sind es vor allem junge Menschen, die sich diesen Herausforderungen stellen und Veränderungen vorantreiben. Sie hinterfragen dabei Bestehendes und liefern Impulse für Neues. Diese Bevölkerungsgruppe ist in besonderem Maße offen und veränderungsfähig in ihren Einstellungen und prädestiniert dazu, neue Denkanstöße anzuregen, aufzunehmen und weiterzutragen.
Größter gemeinsamer Nenner bei der Publikumsansprache ist ein pädagogischer Grundsatz der Einrichtung: die Ausrichtung nach dem deutschen Grundgesetz und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die Einrichtung sieht ihre Aufgabe darin, den Besucher*innen die Erkenntnis zu ermöglichen, Demokratie nicht nur als Herrschafts-, sondern als Lebensform zu verstehen, damit gesellschaftliches Leben mit seinen pluralen Interessen in einem friedlichen Miteinander funktionieren kann.
Diesen Ansatz versteht das ZADA als Basis für eine intrinsische Auseinandersetzung der Besucher*innen mit Antisemitismus und weiteren Ungleichwertigkeitsideologien.
Die Besucher*innen sollen sich inspiriert fühlen, ihre eigenen Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten in einer freiheitlich-liberalen, demokratischen Gesellschaft für sich selbst neu auszuloten.
Konkret werden sie dabei motiviert, ihre Selbsteinschätzung zu steigern und ihre Meinung über Dritte zu hinterfragen. Infolge der gewonnenen Erkenntnisse und der Wahrnehmung der Gemeinsamkeiten mit anderen steigern sie ihr Toleranzvermögen gegenüber Menschen ihres Lebensraumes. Sie lernen Informationen des Alltags richtig zu beurteilen und ihre Kommunikationsfähigkeiten zuverbessern, um diese im Sinne pro-sozialen Handelns einzusetzen.
Das ZADA möchte die Besucher*innen ermutigen, sich aktiv für eine demokratische, friedliche, solidarische Gemeinschaft und für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Und sich gegen Antisemitismus, Misogynie, Homo- und Queerfeindlichkeit, Muslimfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit sowie Anti-Schwarzen Rassismus, Antiziganismus und Xenophobie jeglicher Art im täglichen Leben entschieden zur Wehr zu setzen.