Drei Projektstufen
zur erfolgreichen Realisierung des ZADA.
Die wissenschaftliche Grundlage
Als fachliche Grundlage wurde 2021 ein wissenschaftliches Rahmenkonzept für das ZADA Pilotprojekt durch das Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter (ZPI) an der Universität Bielefeld erstellt. In dieses Konzept sind die Expertisen zahlreicher Fachakteur*innen aus der Antisemitismus- und Rassismusforschung sowie aus dem Museums- und Ausstellungswesen eingeflossen. Es wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durch das Bundesprogramm Demokratie leben!
Das ZADA Pilotprojekt
Diese zweite, eigenständige Projektstufe beinhaltet die Erstellung eines Ausstellungsparcours, der als Wanderausstellung konzipiert wird. Seine Räume interpretieren gestalterisch den popkulturellen Zeitgeist und bieten der Zielgruppe ein inspirierendes Umfeld. Der pädagogische Schwerpunkt liegt insbesondere auf der Selbstreflexion als identifikationsförderndes Moment.
Die Besucher*innen befassen sich mit drei Themenbereichen, die in unmittelbarer Wechselwirkung zueinander stehen: Die persönliche Wahrnehmung und Einordnung von Gruppen und Individuen, die omnipräsenten Kommunikationsmechanismen im öffentlichen Raum, zu denen auch Verschwörungsnarrative gehören, sowie der Antisemitismus.
Das ZADA Pilotprojekt bietet dazu begleitende, zielgruppenrelevante und partizipative Veranstaltungsformate wie Diskussionsrunden und Workshops an. Der Ausstellungsparcours wird nach Beendigung des ZADA Pilotprojekts in weiteren großstädtischen Institutionen gezeigt werden können.
Die Errichtung
des ZADA
Die Bildungs- und Begegnungsstätte ZADA – Das Deutsche Zentrum für eine Gesellschaft ohne Antisemitismus, Diskriminierung und Ausgrenzung wird an einem festen Ort errichtet, an dem die zuvor entwickelten Ausstellungs- und Veranstaltungskonzepte dauerhaft angeboten und weiterentwickelt werden.
Das Haus wird ein Ort werden, der sich dem gesellschaftlichen Zusammenhalt verschreibt und seine Besucher*innen dazu ermutigt, sich für eine vielfältige und tolerante Gesellschaft einzusetzen.
Und die im deutschen Grundgesetz und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vermittelten Werte als Richtschnur für ein friedliches tolerantes und respektvolles Miteinander im Alltag anzunehmen.
Die Themen
Das vielfältige, inhaltliche Angebot der Bildungs- und Begegnungsstätte ZADA umfasst im Wesentlichen drei Themenkomplexe.
Vorurteile, Sterotypen,
soziale Identitäten
Die sozialpsychologischen Phänomene, die mit diesen Ungleichwertigkeitsideologien in ähnlicher Wechselwirkung stehen. Dazu gehören Vorurteile, Stereotype und soziale Identitäten.
Verschwörungsnarrative, Populismus, Fake News
Die Kommunikationsphänomene der Verschwörungsnarrative, des Populismus und der Fake News, die den Nährboden zu Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen begründen, begünstigen oder verstärken können.
Antisemitismus und
gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit
Die unterschiedlichen Ausprägungen von Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen. Dazu gehören der Antisemitismus, Misogynie, Homo- und Queerfeindlichkeit sowie der Anti-Schwarze Rassismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus und Xenophobie jeglicher Art.
So erreicht das ZADA seine Zielgruppe
Das vielfältige, inhaltliche Angebot der Bildungs- und Begegnungsstätte ZADA umfasst im Wesentlichen drei Themenkomplexe.
Lernen durch Erleben
Das ZADA präsentiert seinen Besucher*innen in erkenntnisorientierten Ausstellungsparcours eine rationale und emotionale Grundlage zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus und den unterschiedlichen Ausprägungen von Diskriminierung. In szenographisch inszenierten Räumen und mit interaktiven und multimedialen Installationen regt das ZADA dabei im Besonderen zur Reflexion der eigenen Denk- und Verhaltensmuster an.
Audiovisuelle Themendarstellung für ein emotionales und interaktives Lernerlebnis
Digital Natives sind die Kern-Zielgruppe des ZADA. Um ihren Bedürfnissen bei der Vermittlung von Inhalten zu entsprechen, kommuniziert die Einrichtung ihre Themen zu einem großen Teil über interaktive und audiovisuelle Plattformen, wie VR, AR, XR und 360° Projektionen, die dem Zeitalter moderner Ausstellungstechnologie entsprechen. Mithilfe dieser Vermittlungsplattformen wird den Besucher*innen ein emotionaler Zugang geboten, der Lernen durch Erleben ermöglicht und rezipierte Information intensiver verfestigt.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist es, dass die Anwender*innen die Informationstiefe durch die interaktiven Instrumente selbst steuern und sich auf die jeweiligen Themen individuell einlassen können. Die Qualität des Besuchs des ZADA wird dadurch positiv begünstigt.
Partizipation und Austausch durch Dialoge, Workshops und kulturelle Formate.
Die zweite inhaltliche Säule des ZADA besteht aus einem breiten Angebot an Veranstaltungen, die zahlreiche Möglichkeiten des Austauschs, der Weiterbildung, der Mitwirkung und des Kennenlernens bieten.
Besonderer Wert wird dabei auf Partizipation der Besucher*innen gelegt. Denn die Menschen können nur so für die Auseinandersetzung mit den Themen des ZADA erreicht werden, wenn sie es als ihr Forum verstehen, in dem auch ihre Geschichte gehört und die sich daraus ergebenden Fragen, Unsicherheiten und Perspektiven ihr Leben betreffend, verhandelt werden. Zudem kann intergruppaler Kontakt Vorurteile reduzieren.
Bei der kuratorischen Zusammenstellung der Veranstaltungsthemen ist die Mitwirkung der Zielgruppe in Form von Floating Panels sowie Befragungen von großer Bedeutung. Die unterschiedlichen Veranstaltungsformate beinhalten: Diskussionsforen, Workshops, Stand-Up Formate, Battles, Contests, Lesungen, Vorträge und Konzerte.
Outreach und Internet
Das ZADA erweitert sein Angebot außerhalb der Einrichtung durch die Bereitsstellung von Content im Internet, Social-Media-Aktivitäten sowie Outreach Konzepten.
Die Einrichtung setzt dabei auf eine intensive Netzwerkarbeit und strebt Allianzen mit Influencern, Role Models und Multiplikatoren an, die die Kernzielgruppe in besonderer Form erreichen. Dazu initiiert die Einrichtung nicht nur eine bundesweite Vernetzung mit den wichtigen Fachverbänden und -organisationen, sie verbindet sich auch mit publikumsstarken Institutionen wie Schulen, Universitäten, Sportvereinen, Veranstaltungs- und Kulturzentren sowie zivilgesellschaftlichen Initiativen.
Menschen sind unterschiedlich. Aber sie haben auch vieles gemeinsam.
Das Narrativ des ZADA:
Der sozialpsychologische Ansatz.
Hier dreht es sich um dich.
USP des ZADA:
Das Individuum steht im Mittelpunkt.
Das ZADA ist ein Ort, an dem Identifikation durch Teilhabe entsteht. Der Grundidee eines Jugendzentrums folgend, aber eben für alle, lädt die Einrichtung die Gesellschaft dazu ein, den Betrieb des ZADA mitzugestalten. In der zugewandten und vorurteilsfreien Begegnung auf Augenhöhe steht in der Einrichtung der Mensch als Individuum im Mittelpunkt.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: der inhaltlichen Erarbeitung. In der Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus und unterschiedlichen Ungleichwertigkeitsideologien liegt der Fokus auf der Herstellung persönlicher Alltagsbezüge. Dadurch entsteht Identifikation und, in der Reflexion der eigenen Denk- und Handlungsmuster, ein positiver Erkenntnisgewinn für das eigene Leben.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: durch Partizipation. Mitwirkung liegt im Kern des Selbstverständnisses des ZADA als Haus von der Gesellschaft für die Gesellschaft. Die Erarbeitung von Veranstaltungen, Special Events und gestalterischen Aspekten findet unter Mitwirkung der Besucher*innen statt. Ein gesellschaftlicher Beirat aus Personen der Zielgruppe und Betroffenengruppen erweitert das Spektrum der Teilhabe.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: auch außerhalb der Themen. Abseits von Ausstellungsparcours und Veranstaltungsangeboten lädt das ZADA die Menschen zum Begegnen und Verweilen ein. Dafür stellt es in der Einrichtung Meeting Spaces und Bereiche zum Hang Out zur Verfügung. Und außerhalb Multi Use- und Sportflächen.
Das Individuum steht im Mittelpunkt: als Botschafter*in. Interessierte aus allen Teilen der Bevölkerung werden zu offiziellen ZADA-Botschafter*innen geschult, die in ihrem Alltag und ihrer Peer Group die Einrichtung vertreten und bekannt machen. Und damit das Motto ‘Ein Haus von der Gesellschaft für die Gesellschaft‘ in die Tat umsetzen.
Das ZADA spricht alle Menschen an.
Die Zielgruppe des ZADA.
So vielseitig wie seine Themen.
Veränderung beginnt bei dir.
Ziele des ZADA – bei mir fängt es an, nur ich kann den Unterschied machen.
Die Besucher*innen sollen sich inspiriert fühlen, ihre eigenen Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten in einer freiheitlich-liberalen, demokratischen Gesellschaft für sich selbst neu auszuloten.
Konkret werden sie dabei motiviert, ihre Selbsteinschätzung zu steigern und ihre Meinung über Dritte zu hinterfragen. Infolge der gewonnenen Erkenntnisse und der Wahrnehmung der Gemeinsamkeiten mit anderen steigern sie ihr Toleranzvermögen gegenüber Menschen ihres Lebensraumes. Sie lernen Informationen des Alltags richtig zu beurteilen und ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, um diese im Sinne pro-sozialen Handelns einzusetzen.
Das ZADA möchte die Besucher*innen ermutigen, sich aktiv für eine demokratische, friedliche, solidarische Gemeinschaft und für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Und sich gegen Antisemitismus, Misogynie, Homo- und Queerfeindlichkeit, Muslimfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit sowie Anti-Schwarzen Rassismus, Antiziganismus und Xenophobie jeglicher Art im täglichen Leben entschieden zur Wehr zu setzen.